Gerry 365 #296: 23.10. – Ein kleiner Blick in mein aktuelles »Gefühlsleben«

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Ich möchte mein aktuelles Innenleben für euch einmal zur Schau stellen. Allerdings nicht direkt. Sondern … stilisiert bzw. beispielhaft. Wie es mir geht? Das kann ich nicht wirklich beantworten. Leer? Das trifft es glaube ich am besten.
Ich will immer nur das Beste für die Menschen um mich herum. Je näher sie mir stehen, umso Besseres will ich für Sie. Das bedeutet bei mir (leider) auch, dass ich sehr forsch und nachdrücklich werden kann.

Das gilt vor allem dann, wenn es mir das Blutzirkulationsorgan bricht, wenn ich sehe, dass es jemanden sehr oft schlecht geht. Ich komme dann so mit Floskeln wie »Dann musst du was ändern«. Manchmal … will das mein Gegenüber nicht hören und dann … Eskaliert es.
Dann ist es, ebenfalls je nachdem, wie nah mir der Mensch steht, als ob mir jemand meine Eingeweide zerdrückt. Als ob ich in einer Schraubzwinge stecke und mit jeder Zeile des Gesprächs wird sie enger und enger.

Es ist, als würde ich selbst, auf meiner Brust sitzen und mir das Atmen erschweren. Jeder Atemzug ist anstrengend. Es ist unheimlich schwer, Luft zu kriegen, in so einer Situation. Zumindest für mich.
Mein Blutzirkulationsorgan überschlägt sich und wird schwer. Man fühlt jeden einzelnen Schlag in der Brust. Und es ist ein Hämmern in den Ohren.

Und manchmal … ist die Angst, einen Menschen zu verlieren, so stark, dass man spürt, wie sie sich, wie ein Schatten, von den Zehenspitzen hoch bis in Hirn frisst. Und im Hirn angekommen, spielt sie immer dieselbe Leier: »Dieser Mensch verlässt dein leben«, »Du bist halt scheiße«, »Gerade du hast nicht das Recht, jemanden zu helfen«, »Du bist wertlos!«.
Und all diese Faktoren sorgen dafür, dass ich innerlich überlade und den Kontakt temporär abbreche. Und da ist es egal, um wen es geht. Ich muss eine Pause einlegen ohne neuen Input. Und passend dazu, wurde mir heute ein Spruch in die Timeline gespült:

»Ich nehme mir das Recht, dass zu tun, was mir gut tut und mich zurückzuziehen, wenn mir danach ist.«

Oft kommt es dann vor, dass der gegenüber denkt, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Aber das ist nicht wahr. Ich habe generell eine sehr schwierige Streitkultur. Ich brauch Auszeiten. Um mich zu sammeln. Kraft zu sammeln.
Ich weiß, dass Menschen bis zum bitteren Ende streiten können. Ich kann das nicht. Konnte ich noch nie. Mir geht es bei sowas schlecht.

Es ist immer schlimm, wenn man jemanden verliert, der einem wichtig ist. Oder wenn es zu einem eskalierenden Streit kommt. Und mich macht sowas prinzipiell fertig. Denn die meisten haben keine Ahnung, wie wichtig sie mir sind. Oder wollen es nicht sehen, weil sie in dem Moment wütend sind.
Aber jeder, der mir nahe steht, soll wissen, dass ich keinen von ihnen verlieren, und nur das beste für sie möchte. Und ja. Ich mag es manchmal zu forsch angehen oder übertreiben. Und das tut mir auch leid. Und ich bin stur. Auch dessen bin ich mir bewusst. Ich versuche, mich dahingehend weiterzuentwickeln. Auch wenn es unfassbar schwer ist.

Gerry

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1 Kommentar zu „Gerry 365 #296: 23.10. – Ein kleiner Blick in mein aktuelles »Gefühlsleben«“

  1. Ein komplizierter Vorgang der sich da darstellt:
    Einerseits willst du helfen und andererseits wollen andere die Hilfe zwar einerseits haben, aber nicht alles umsetzen. Die Gründe warum das so ist können vielfältig sein, aber du kannst nur Wege zeigen und der andere muss sonst entscheiden, was er macht. Manche brauchen aber auch soviel Hilfe, das man selbst z.b. Termine ausmachen müsste oder entsprechende Adressen und Kontakte vermitteln. Aber das muss man Situationsbedingt abwägen.

    Wichtig für dich sollte sein, das du aus so einer Diskussion nicht mit dem schlechten Gefühl gehst, das du nichts machen konntest sondern für dich das Gefühl behälst, dass du Wege zeigen konntest.
    Auch wenn du eine Diskussion eskaliert, man kann sich später noch sorry sagen oder mal nachfragen, wie es jemanden geht.
    Ansonsten ist die andere Möglichkeit die Diskussion lieber vorab zu beenden, bevor etwas böses gesagt wird. Aber dazu muss man sich merken dass es in Moment nichts bringt.
    Eine Auszeit ist dann hilfreich oder sich mehr Zeit mit antworten zu lassen ( zumindest beim Schreiben).
    Bevor man voller Emotionen und Wut was abgeschickt, lieber nochmal drüber lesen und überlegen ob man es wirklich schicken soll.

    Fühl dich geknuddelt (max 3sekunden dogger4Hehe ) dogger4Hug

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